Milchmädchenrechnung ist die spöttische Bezeichnung für eine naive Betrachtung oder Argumentation, die wesentliche Rahmenbedingungen nicht beachtet oder falsch in Ansatz bringt und deshalb zu einem nur scheinbar plausiblen, tatsächlich jedoch unzutreffenden Ergebnis kommt.
Der Begriff „Milchmädchenrechnung“ bezeichnet eine auf Trugschlüssen oder Illusionen beruhende Rechnung und wird abfällig unter anderem für die finanzielle Planung eines Vorhabens verwendet, bei der abzusehen ist, dass diese das Vorhaben niemals tragen wird bzw. bei der unterstellt wird, dass sie das Vorhaben nicht tragen kann.
Der Begriff geht laut Duden auf die Fabel Die Milchfrau und die Milchkanne (La Laitière et le Pot au Lait) von Jean de La Fontaine zurück. Erzählt wird die Geschichte eines Milchmädchens, das sich auf dem Weg zum Markt bereits vorstellt, was es mit dem Erlös für die Milch – und wiederum von dem Gewinn aus dem Erworbenen und immer so weiter – alles kaufen könne, zuletzt aber unversehens die Milch verschüttet.
Eine andere Herkunftserklärung ist die folgende: Als Milch noch in Kannen von Bauernhöfen geholt wurde, sagte man einigen Milchmädchen (Milchverkäuferinnen) nach, die Kannen mit Wasser aufzufüllen, wenn die Milch knapp wurde. Da sie betrügerisch natürlich dennoch die volle Summe als Kaufpreis veranschlagten, entwickelte sich der Begriff Milchmädchenrechnung.
Quelle: Wikipedia
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