Globuli – Todesfälle bei Babys durch Homöopathie!
Die Mittel sollen Babys die Schmerzen beim Zahnen nehmen. Nun warnt die US-Arzneimittelbehörde vor den homöopathischen Arzneien. Zehn Kleinkinder könnten durch die Einnahme der Globuli gestorben sein.
Homöopathische Arzneimittel enthalten keinen Wirkstoff, der eine Krankheit heilen könnte. Den meisten Nutzern ist das egal, denn der Placebo-Effekt allein kann Leiden lindern. Er entsteht durch Zuwendung und eine positive Erwartungshaltung. Die Mittel auszuprobieren kann also nicht schaden, denken viele. Zumal Globuli und Co. als nebenwirkungsarm gelten.
Aktuelle Untersuchungen aus den USA zeigen jedoch, dass im Umgang mit den Arzneien durchaus Vorsicht geboten sein kann. Die amerikanische Arzneimittelsicherheitsbehörde FDA hat eine Warnung für bestimmte homöopathische Präparate herausgegeben, die Kleinkindern die Schmerzen beim Zahnen erträglich machen sollen. Sie überprüft derzeit, ob der Tod von zehn kleinen Kindern durch die Tabletten verursacht wurde.
Eine erste Analyse spricht dafür. Die Tabletten werden auf Basis der Schwarzen Tollkirsche hergestellt, auch bekannt als Belladonna. Nach den Grundsätzen der Homöopathie dürften die Wirkstoffe der Giftpflanze in den Tabletten allerdings nicht nachweisbar sein. Tatsächlich ist mitunter aber doch Wirkstoff enthalten, wie die FDA nach der Untersuchung mehrerer Tabletten berichtet. Offenbar wurden die Produkte nicht stark genug verdünnt.
Die Reaktion von Kindern unter zwei Jahren auf die Inhaltsstoffe der Schwarzen Tollkirsche sind unvorhersehbar und stellen ein unnötiges Risiko für Babys und Kleinkinder dar.
Grundsätze der Homöopathie
Das Verfahren wurde vor rund 200 Jahren von Samuel Hahnemann entwickelt. Er ging davon aus, dass Krankheiten mit Wirkstoffen geheilt werden, die bei Gesunden Symptome hervorrufen, die denen des Patienten ähneln. Diese Wirkstoffe, zum Teil giftige Substanzen wie Quecksilber, werden wiederholt in Flüssigkeit verdünnt. Die Annahme der Homöopathie: Durch Schütteln vor der Verdünnung wird die Kraft des Wirkstoffs verstärkt.
Homöopathische Mittel sind unter anderem als Flüssigkeit oder Salbe verfügbar oder als sogenannte Globuli – Zuckerkügelchen, auf welche die verdünnten Lösungen gesprüht wurden. Die Verdünnungen sind oft so hoch, dass sich im fertigen homöopathischen Mittel kein einziges Molekül des Wirkstoffs befindet. Auch eine von Homöopathen angegebene “Energie” des Wirkstoffs lässt sich nicht begründen.
400 Berichte von Nebenwirkungen
Anlass für die Analyse ist der Fall eines Kleinkindes, das 2016 nach der Einnahme der homöopathischen Tabletten mit epileptischen Anfällen ins Krankenhaus kam. Das Kind überlebte, doch der Vater meldete den Fall der FDA, die die Sicherheit homöopathischer Arzneien erst bei einem konkreten Verdacht überprüft. Die Behörde entdeckte daraufhin 400 weitere Berichte von Nebenwirkungen, die nach der Einnahme der Präparate aufgetreten waren – und die zehn Todesfälle.
Unter den häufigsten Beschwerden der erkrankten Kinder waren Krämpfe, Zittern, Fieber, Kurzatmigkeit und Lethargie. Tollkirschen enthalten den Wirkstoff Atropin, der diese Symptome auslöst. Er schwächt im Körper den Einfluss des sogenannten Parasympathikus. In der Folge können auch Sehstörungen, Herzrasen und Fieber auftreten. Höhere Dosen führen zum Koma und schließlich zum Atemstillstand.
Einsatz von Belladonna-Globuli in Deutschland
Das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte teilt mit, dass in Deutschland keine Arzneien auf dem Markt seien, die mit den in den USA untersuchten vergleichbar sind. Für die sechs gegen Beschwerden beim Zahnen zugelassen homöopathischen Mittel lägen keine Meldungen über unerwünschte Wirkungen vor.
Globuli auf Basis der Schwarzen Tollkirsche, die nicht explizit gegen Schmerzen beim Zahnen angeboten werden, sind aber auch hierzulande verbreitet und beliebte Mittel für Kinder. Durch die starke Verdünnung kann man bei korrekter Herstellung davon ausgehen, dass sie so gut wie keinen Wirkstoff enthalten und somit bei kurzzeitiger Anwendung keine direkte Gefahr von ihnen ausgeht. Bei langfristigem Einsatz können sich jedoch Schwermetalle wie Blei, die in manchen Produkten enthalten sind, im Körper anreichern.
Zulassung homöopathischer Arzneimittel in Deutschland
Homöopathische Arzneimittel unterliegen nicht denselben gesetzlichen Anforderungen wie die übrigen Arzneimittel. Sie müssen nicht unbedingt zugelassen werden, sondern können lediglich registriert werden.
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